Malkunst – Die Gattungen der Malerei

Die Geschichte der Malerei führt weit zurück zu den Anfängen der Menschheit. Übermittlung von Information, religiöse Ehrerbietung und Alltagsszenen spielten seit jeher eine Rolle. Seit dem 15. Jahrhundert begannen die Maler zunehmend individuelle Fähigkeiten auszubilden und sich auf bestimme Themen zu spezialisieren. Es entstanden verschiedene Gattungen der Malerei, die sich auf fünf Hauptgattungen konzentrierten: Historienbild, Porträt, Genre, Landschaftsmalerei und Stillleben. Die Gattungen folgten dabei einer Hierarchie, wobei die Rangordnung von unten nach oben vom Stillleben über die Landschaftsmalerei und die Genrebilder zum Porträt führt. An oberster Stelle stand der Historienmaler. Die Spezialisierung eines Künstlers hatte soziale Folgen, nur die besten Maler konnten Historienmaler werden und von Anerkennung und sehr gute Bezahlung profitieren.

Vom Stillleben zur Historienmalerei

Das Stillleben definiert sich über die virtuose Nachahmung eines Gegenstandes wie einer Obstschale oder einer geschmückten Tafel im Prunkstillleben. Einerseits führte diese genaue Nachahmung zu Bewunderung, gleichzeitig sprach man dem Stillleben dadurch einen höheren künstlerischen Wert ab. Eine besondere Form des Stilllebens ist das „Memento mori“ oder Vanitas-Stillleben. Mit Symbolen wie überreifen Früchten, Totenköpfen oder Instrumenten weist diese Malerei auf die Vergänglichkeit allen Irdischen hin. Die Landschaftsmalerei vereint eine ganze Reihe von unterschiedlichen Landschaften, wie die heroische oder arkadische Landschaft. Seit dem 18. Jahrhundert wird der Landschaftsmalerei in der Romantik erstmals tieferen Sinn zugestanden. Sie ist von nun an Spiegel der menschlichen Sehnsüchte und transzendentaler und religiöser Erlebnisort. Das Genrebild konzentriert sich auf Szenen aus dem bäuerlichen Leben. Alltägliches wie Wirtshausszenen, Mägde bei der Arbeit oder häusliches Leben wurden erstmals darstellungswürdig. Die Porträtmalerei genoss von Anfang an große Anerkennung. Sie reicht von Bildnissen der römischen Kaiser über Porträts von Königen und Adligen bis hin zu Gruppenporträts von bestimmten Berufsständen. Das Porträt kann als Kopfbild oder Schulterstück aber auch Ganzfigur in Vorderansicht oder Halb- oder Dreiviertelprofil angelegt sein. Bedeutender ist nach dem Porträt in der klassischen Ansicht nur noch das Historienbild. In großformatigen Bildern kommen Szenen aus der Bibel und Sagen auf die Leinwand, die Königsdisziplin der Malerei.

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