Malerei – Von den Höhlenmalereien bis zur Gegenwart

Von den ersten Höhlenmalereien bis zur Perfektion eines Da Vinci war es ein lange Weg. Über Jahrtausende änderten sich Techniken, Motive und Hintergründe der Malerei, doch der Grundgedanken blieb gleich: Gesehenes oder Empfundenes malerisch auszudrücken. Der Wunsch nach Abbildung war dem Menschen in die Wiege gelegt.

Den Anfang nahm die Geschichte der Malerei vor ungefähr 22-000 Jahren mit den ersten Höhlenzeichnungen in Nordafrika und Südwesteuropa. Was die Menschen malten, waren Dinge aus ihrem Alltag: Tiere und Jagdszenen. Mit Asche und zerriebenen Steinen, die sie mit Fett zu einer Paste verrieben, malten sie die Szenen an die Felswände. Die Entwicklung der Malerei zeigt sich im Altertum mit der Bilderschrift der Alten Ägypter. Circa 2700 v. Chr. entwickelt sich die Hieroglyphen. Sie wurden an Tempelwände gemalt und waren Ehrerbietungen an die Götter; in Gräbern wiesen die Bilder den Weg durch die Unterwelt. Doch auch Dinge aus dem Alltag wurden in Bildern festgehalten, sie erzählten von Militär, Verwaltung und Grundbesitz.

Die Malerei zwischen Neuzeit und Gegenwartskunst

Die Griechen und Römer etablierten eine detailgetreue Malerei. Die Wandmalerei zeigte Porträts von Kaisern und Szenen aus dem Leben der Götter. Für das Mittelalter waren plakative und flächig gestaltete Fresken typisch. Im Italien der Neuzeit perfektionierten Maler die detaillierte Darstellung von Falten, Locken und Plastizität. In der Renaissance entwickelten die Maler schließlich die Perspektive und damit die Möglichkeit der dreidimensionalen Darstellung. Michelangelo und Leonardo da Vinci sind bis heute zwei der berühmtesten Malern dieser Zeit und gelten als Genies der Kunstgeschichte. Der Barock war von üppigen Szenen und Hell-Dunkel-Kontrasten geprägt. In der Romantik verlagerten sich die Motive von Menschen, Tieren und Gegenständen zur Landschaft. Stimmungsvolle und detaillierte Bilder sind stilprägend für die Künstler rund um Caspar David Friedrich. Die Darstellung von Lichtphänomenen und flüchtigen Augenblicken war im Fokus der Impressionisten. Statt den Impressionen malte die nächste Generation an Malern im Expressionismus all das, was sie von Innen heraus ausdrücken wollten.
Es folgten Tendenzen der Abstrakten Kunst und schließlich lösten neue Kunstformen wie Happenings die Malerei scheinbar ab. In den 80er-Jahren des 20. Jahrhunderts brachten die „Jungen Wilden“ oder Vertreter der „Neuen Leipziger Schule“ die Malerei wieder in den Mittelpunkt. In der Malerei der Gegenwartskunst existieren viele Strömungen und Stile nebeneinander.