Aquarelle – Für Fans von zarten Farben

Zarte Farben, leichter Auftrag, liebliche Landschaftsmotive – Aquarelle sind ganz besondere Kunstwerke und seit Jahrhunderten beliebt. Es ist die Leichtigkeit, die Liebhaber von Aquarellmalerei begeistert. Die Technik des Aquarells ist eine der ältesten Maltechniken überhaupt.

Bereits in der Höhlenmalerei kam die Technik der Aquarellmalerei zum Einsatz. Holzkohle oder Hämatit wurde in Wasser oder Fett aufgelöst und als Farbe benutzt. Die Assyrer, Babylonier, Ägypter und Chinesen nutzten die Technik gleichermaßen. Im Mittelalter kamen Aquarelle in der Buchmalerei zum Einsatz. Auch Zeichnungen und Holzschnitte wurden mit der Aquarelltechnik ausgemalt. Wichtige Künstler wie Albrecht Dürer oder Rembrandt benutzen die Aquarellmalerei für Studienzwecke. Mit Wasserfarben führten sie Vorarbeiten für spätere Ölgemälde durch.

Die Aquarellmalerei ist eine Maltechnik, die auf die Benutzung von nicht deckenden Wasserfarben beruht. Farbe aus feinem Pulver wird mit Bindemittel wie Eiweiß oder Gummiarabikum vermischt und mit Wasser aufgetragen. Charakteristisch für das Aquarell ist das schnelle Trockenen. So ist es kaum möglich, dass Korrekturen oder Änderungen vorgenommen werden können. Die Aquarellmalerei gilt daher als besonders mittelbar und ehrlich. Beim Malprozess werden zunächst die hellen Farben und dann die kräftigeren aufgetragen. Vom Maluntergrund ist die spätere Wirkung abhängig: Helles Papier oder dunkler Karton beeinflussen die Lichtreflexion und somit die Wirkung des fertigen Bildes.

Von Hilfsmittel zur eigenständigen Kunsttechnik

Zunächst waren Aquarelle also nur Hilfsmittel für die späteren „richtigen“ Gemälde. Doch das sollte sich bald ändern. Als eigenständige Kunst wurde die Aquarellmalerei erst im Laufe des 18. Jahrhunderts wahrgenommen. Der englische Maler William Turner hatte einen großen Anteil an der Aufwertung des Aquarells. Er war einer der ersten Maler, der die Wasserfarben nicht für eine Vorstudie nutzte, sondern mit der Aquarelltechnik direkt auf den vorgesehen Bildträger malte. Mit der Pleinairmalerei entwickelte sich die Aquarellmalerei zu einer beliebten Technik der Impressionisten. Auch die Expressionisten wie Emil Nolde oder Paul Klee nahmen sich der Aquarellmalerei an und werteten die bis dahin unterschätze Kunst auf. Auch heute noch hat die Aquarellmalerei viele Anhänger und einen großen Liebhaberkreis.

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